Furiose Literatur-Show mit Stefan Gemmel

Eine normale Lesung war das nicht – eher eine vierstündige Literatur-Comedy-Multimediashow mit interaktiven Elementen: Der Kinderbuchautor Stefan Gemmel begeisterte am 18. Juni die Kinder der Viktoria-Luise-Schule in der Turnhalle. Für jeden Jahrgang gab es, ganz coronakonform, ein eigenes Event in einer Länge von 45 bis 60 Minuten.

Gemmel, der insgesamt mehr als 50 Bücher veröffentlicht hat, wählte für die unterschiedlichen Altersklassen jeweils passendes Lesematerial aus. Für die Kleineren waren das etwa „So wie Du“ und „Bim, die Zauselmaus“ (Video hier), für die dritten Klassen seine bekannte „Zauberkugel“-Reihe (Video hier) und für die vierten Klassen die Schauergeschichte „Mumienwächter: Das Geheimnis der alten Geisterbahn“ (Video unten). Der 51-Jährige las aber nicht einfach nur vor. Er gab den Charakteren seiner Werke eigene, markante Stimmen, er sprang, hüpfte und zuckte, um Handlungswendungen anschaulich werden zu lassen. Rekordverdächtiger Einsatz an einem heißen Frühsommertag!

Der sympathische Rheinland-Pfälzer gewährte auch interessante Einblicke in seine eigene Biografie. Eigentlich stamme er aus einer Nichtleserfamilie, erzählte er – sein Vater habe bis heute nur eines seiner 50 Bücher gelesen. Vom Fach Deutsch sei er als Schüler bis zur sechsten Klasse gar nicht begeistert gewesen, schlechte Noten inklusive. In der siebten Klasse habe sich mit einer neuen Deutschlehrerin dann alles geändert, über die Schülerzeitung sei der Einstieg ins Schreiben gelungen.

Persönliche Erlebnisse dienen Gemmel zuweilen auch als Inspiration für seine Werke. Der Dachboden, auf dem in der „Zauberkugel“-Geschichte eine verborgene Tür entdeckt wird, ist beispielsweise vom Heuboden seiner Großmutter inspiriert. Locker eingestreute Informationen wie diese machten den Autor sehr nahbar und zugänglich für die Kinder.

Bei der komplett vom Förderverein finanzieren Veranstaltung hatte Stefan Gemmel eine ganz wichtige Botschaft für die Kinder im Gepäck: „Es ist egal, welches Buch man liest – Hauptsache, man liest überhaupt!“ Ob nun hohe Literatur, „Gregs Tagebuch“ oder Comics, das ist seiner Ansicht nach zweitrangig. Ein wunderbares Plädoyer für das Lesen!

Förderverein unterstützt „grünes Klassenzimmer“

Am Samstag, 26. Juni, fällt der Startschuss für die schon lange geplante Umgestaltung des Schulgartens. Dabei soll ein „grünes Klassenzimmer“ entstehen, in dem Projekte und Gruppenarbeiten stattfinden können. Der Förderverein unterstützt dies fortlaufend mit hohen Finanzierungsbeiträgen, ebenfalls eingesetzt wird eine zweckgebundene Spende der Großbank BNP Paribas. Im ersten Schritt werden vor allem Bau- und Gartengeräte sowie Pflanzen bezahlt, später will der Förderverein unter anderem auch eine Sitzbank sponsern.

Laut der Projektbeschreibung der Schule ist es die Grundidee des grünen Klassenzimmers, das Bewusstsein der Kinder für die Umwelt und deren Schutz zu stärken. Schülerinnen und Schüler sollen sich demnach kritisch mit Umweltproblemen und ökologischen Zusammenhängen auseinandersetzen. Außerdem können sie durch eigenes Handeln von der Natur lernen und Achtsamkeit entwickeln, etwa durch Aufzucht und Pflege von Pflanzen.

Los geht es am 26. Juni mit der Entfernung der stark durch Unkraut bewachsenen Grasnarbe. Anschließend sollen neue Erde, neuer Rasen und weitere Nutzpflanzen hinzugefügt werden. Für die Umsetzung benötigt das Projektteam der Schule die Unterstützung der Elternschaft. Der Tag wurde dafür coronakonform in mehrere Zeitabschnitte eingeteilt, in die sich jeweils bis zu sechs Helfer eintragen können. Das funktioniert unter diesem Link. Getränke werden vom Förderverein gestellt. Allen Beteiligten gutes Gelingen!

Modell von Schülern für ein „grünes Klassenzimmer“ (Bild: Viktoria-Luise-Schule)

Kinderbuchautor am 18. Juni in unserer Schule

Tolle Nachricht für alle Kinder der Viktoria-Luise-Schule: Die Lesung mit dem Kinderbuchautor Stefan Gemmel, die im Frühjahr und im Dezember 2020 wegen der Corona-Krise nicht stattfinden konnte, wird am 18. Juni nachgeholt. Gemmel, bekannt unter anderem für seine „Zauberkugel“-Reihe, liest ab 8.30 Uhr in vier Schichten in der Turnhalle – je 45 Minuten für die ersten und zweiten, je 60 Minuten für die dritten und vierten Klassen. Jeder Jahrgang hat also seine eigene Lesung.

Die Veranstaltung wird komplett vom Förderverein finanziert. Die Vereinbarung mit dem Autor hatten wir schon vor Beginn der Corona-Pandemie getroffen, seitdem waren wir immer in Kontakt – es freut uns sehr, dass es im dritten Anlauf nun endlich grünes Licht für das Event gab.

Stefan Gemmel

Stefan Gemmel wurde 1970 im rheinland-pfälzischen Morbach geboren. Seine Kinder- und Jugendbücher wurden in 21 Sprachen übersetzt. Er leitet auch Literaturprojekte und Schreibwerkstätten für Kinder. Für seine mitreißenden Lesungen, Lesenächte und Workshops (Video-Impression hier) erhielt Gemmel zahlreiche Auszeichnungen, darunter „Lesekünstler des Jahres 2011“. Mit dem ersten Band der „Zauberkugel“-Reihe erzielte er einen offiziellen Weltrekord mit über 80 Lesungen in 13 Tagen.