Magischer Vormittag im Rebstockviertel: Die erste Autorenlesung an der Viktoria-Luise-Schule, komplett finanziert vom Förderverein, war am 19. August ein großer Erfolg. Heike Eva Schmidt, Autorin der Buchreihe „Der zauberhafte Eisladen“, las aus dem zweiten Band „Einmal Magie mit Schokosoße“ – zunächst für die ersten und zweiten Klassen, dann für die dritten und vierten Klassen. Die Kinder verfolgten die Geschichten um das übernatürlich begabte Mädchen Elli gebannt und beteiligten sich anschließend mit vielen Fragen an die Schriftstellerin.
Mystery und Magie liegen im Trend, auch bei Büchern, Serien und Filmen für Kinder und Jugendliche. Ob „Mission Scooby-Doo“, „Mako“ oder „Petronella Apfelmus“ – bei Heranwachsenden kommt es an, wenn die Wirklichkeit einmal nicht den üblichen physikalischen Gesetzen folgt, wenn Unsichtbares sichtbar und Unmögliches möglich wird. Heike Eva Schmidt hat mit ihrem „Zauberhaften Eisladen“ den Nerv der ganz jungen Generation getroffen – sie landete mit dem ersten Band „Vanille, Erdbeer und Magie“ gleich auf der „Spiegel“-Bestsellerliste.
Fasziniert waren auch die Schüler der Viktoria-Luise-Grundschule, als sie im Mehrzweckraum den Geschichten um die zehnjährige Elli lauschten. Ellis Großvater Leonardo – von ihr nur „Nonno“ genannt – ist ein magischer Eismacher, der die Gefühle anderer Menschen einsammeln und sie seinem Eis hinzugeben kann. Er spürt sofort die Emotionen seiner Gäste und hat daher für jeden immer die passende Eismischung parat. Elli kommt seinem Geheimnis auf die Spur und merkt, dass auch in ihr eine magische Eismacherin steckt.
Eine wichtige Rolle im „Zauberhaften Eisladen“ spielen Ellis Hühner, die „Ente“, „Picksel“ und „Lady Gacker“ heißen. Der Name des an die Popsängerin Lady Gaga angelehnten Huhns garantierte beim Publikum jedes Mal Lacher, ebenso wie Nonnos neue Kreation „Zimtzickeneis“. In der Mitte von „Einmal Magie mit Schokosoße“ verschwinden die Hühner plötzlich – ein Umstand, der bei den Kindern höchste Spannung auslöste. Mit charmanten Auflockerungen und geschickt eingestreuten Informationen zur vorausgegangenen Handlung des ersten Bandes verstand es die Autorin, die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer bei der Stange zu halten. Am Schluss gab es kräftigen Applaus.
Nach den Lesungen konnten die Kinder Fragen an die Autorin stellen und Autogrammkarten mitnehmen. Eine Schülerin wollte beispielsweise wissen, ob das Huhn Lady Gacker verrückt sei. „Ja, das ist sie wohl ein bisschen“, lautete die Antwort. Eine andere Frage zielte auf den roten Ringelpulli, den Frau Schmidt trug – und der dem Kleidungsstück, das Elli auf dem Cover des brandneuen dritten Bands „Streusel, Magie und ein Klecks Sahne“ trägt, verblüffend ähnlich sah. Sind Elli und die Autorin womöglich dieselbe Person? Das nicht, sagte Heike Eva Schmidt, sie kenne die Illustratorin ihrer Bücher auch nicht persönlich. Aber den Ringelpulli habe sie am Lesungstag schon absichtlich angezogen.
Passend dazu hat Frau Schmidt freundlicherweise den dritten Band unserer Schulbibliothek gestiftet. So können die Kinder verfolgen, wie Elli sich auf den Weg nach Venedig macht, um dort die Aufnahmeprüfung an der magischen Eisakademie zu bestehen. Wer den zweiten Band noch nicht gelesen hat, muss vorher freilich die Antwort auf eine wichtige Frage finden, die bei den Lesungen offen blieb: Was ist mit den Hühnern passiert?